· 

Neue Innenwege = Neue Aussenwege

 

Mit unserer Geburt treten wir in die Welt ein, die schon lange vor uns existierte und (voraussichtlich) auch noch existieren wird, wenn wir sie wieder verlassen haben. Wir wachsen auf und haben das Empfinden:  Da ist die große, weite Welt und hier bin ich. Ich bin in der Welt und ich stehe ihr gegenüber. Ich habe eine Beziehung zur Welt, zu allem, was sie enthält. Sie ist einerseits schön und groß; andererseits aber auch unberechenbar und gefährlich.

 

Jetzt bin ich also da und muss schauen, wie ich mit allem zurechtkomme.

 

Auch wenn wir im Leben immer gestaltend auf unsere Umwelt einwirken, fühlt es sich doch mehr so an, dass wir ihr schicksalhaft ausgeliefert sind. Zu leben bedeutet immer beides: einerseits das Leben kreativ zu gestalten und andererseits es bewältigen zu müssen. Dabei ist uns wenig bewusst, wie sehr  es doch von uns selbst abhängt, wie unser Leben verläuft - sowohl unser persönliches Leben als auch das des Kollektivs, also der Familie, des Wohnortes, des Landes, der Menschheit insgesamt.

 

Alles fängt in unserem Inneren an!

 

Wenn ein Architekt ein Haus bauen soll, ein Autodesigner ein Auto, wenn wir eine Reise machen wollen usw., fängt alles erst einmal in uns selbst an - bei Vorstellungen und Wünschen in unserem Kopf und in unserem 'Herz'. Der Architekt macht sich in seinem Geist innere Bilder und Gedanken, wie das Haus aussehen soll. Diese bringt er auf Papier oder arbeitet sie am PC aus. Von da ab müssen Entscheidungen getroffen werden bzgl. des Baumaterials, wie und wo es beschafft werden soll, und alles Weitere muss organisiert werden. Und irgendwann steht das Haus sichtbar und benutzbar da.

 

Dasselbe gilt für jegliche Tätigkeit bis hin zu der kleinsten. In uns entsteht eine Idee, ein Gedanke. Emotionen kommen hinzu. Dann folgen Entscheidungen und innere Impulse, die möglich machen, dass das im Innen Entstandene nach außen gebracht und dort verwirklicht werden kann.

 

Dennoch gibt es auch Situationen, die auf uns zukommen, an deren Entstehen wir nicht maßgeblich beteiligt sind.

 

Es sind unsere inneren Haltungen, Einstellungen und Prägungen, von denen es unausweichlich abhängt, wie wir reagieren, wie wir uns bewusst oder unbewusst entscheiden und in welcher Weise sich alles weiterentwickelt.

 

Das Außen folgt immer dem Innen!

 

Sich dieser Tatsache deutlich bewusst zu sein, kann sehr viel in unserem Leben bewirken. Wir können das Leben auf neue Weise wahrnehmen und es klarer lenken. Wir können auch daran arbeiten, ungünstige Prägungen, Haltungen und Einstellungen zu verändern oder loszulassen!

 

Je besser wir verstehen, dass das, was wir erleben und gestalten und wie wir es erleben und gestalten -  weniger von den äußeren Umständen abhängt sondern vor allem von unserer Innenwelt, desto deutlicher wird, dass wir zu unserer Schicksalslenkung mehr selbst in der Hand haben, als wir es gewöhnlich für möglich halten.

 

Hinzu kommt, dass unsere Haltungen, Überzeugungen, Prägungen nicht unumstößlich sind. Wir können sie verändern. Dadurch verändert sich unmittelbar oder allmählich auf die eine oder andere Weise auch das, was sich im Aussen zeigt.

 

Um an dieses Potenzial der bewussten Selbstwirksamkeit heranzukommen,  ist es wichtig, dass wir nach innen gehen und beginnen, unsere Innenwelt zu erforschen - unseren inneren Raum -, damit wir uns selbst besser kennenlernen können; damit wir besser wissen, wer wir sind, was wir wollen und können und was nicht.

 

Das Wort hierfür ist 'Selbsterkenntnis'. Etliche Menschen haben Angst davor, nach Selbsterkenntnis zu streben, weil sie pauschal davon ausgehen, dass sie grundsätzlich nur "Schlimmes" dabei finden werden. Aber wieso soll das so sein?
Die Welt ist polar (alles hat seine zwei Seiten)  und auch unser Innenleben ist polar. Neben Schwierigem und weniger Angenehmem gibt es auch das Helle, Starke, Heile und Schöne in uns. Und: jedem Menschen ist der unabhängige 'Innere Beobachter' zu Eigen, der beide Seiten bewertungsfrei ansehen kann. Er ist ein Bereich unseres Geistes, der es ermöglicht, sowohl die Aussenwelt als auch unsere Innenwelt besser steuern zu können.
(Siehe Erläuterung in dieser Website unter Texte/Selbstfindung/Innerer Beobachter,)

Nachdem wir durch ihn beide Seiten in uns angeschaut haben, können wir uns entscheiden, welcher Seite wir uns zuwenden wollen; welche wir verstärken und ins Leben tragen wollen. Auf diese Weise sind wir der bewusste Gestalter und Regisseur unseres Lebens. Die äußeren Umstände haben weit weniger Macht über uns, als wir bisher vielleicht dachten.

 

Wir sind nicht völlig ausgeliefert.

 

In der inneren Welt herrschen eigenen Gesetzmäßigkeiten - wenn Sie wollen 'psychologische' Gesetzmäßigkeiten. Und es gibt auch den spirituellen Weg, der wiederum einer ganz eigenen Spur folgt.

 

Die Innenwelt ist so reich! Wenn Sie mit ihr immer mehr vertraut werden, erkennen Sie den Gewinn, den Sie davon haben, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit nicht immer nur ins Aussen lenken sondern viel mehr noch in Ihren inneren Raum.

 

'Neue'   Innenwege deshalb, weil Sie schon immer aus Ihrem Inneren heraus leben, schon immer einem inneren Weg folgen, aber möglicherweise eher unbewusst und deshalb ein Stück weit unfrei, weil z.B. Prägungen aus der Kindheit, Gewohnheiten und Prägungen des Mainstreams Sie Schritte tun lassen, die eigentlich nicht Ihnen entsprechen. Es geht darum, mehr Bewusstheit finden zu können, sodass Sie ihr Leben zunehmend authentischer und erfüllender lenken und erleben können - gleichgültig wie die äußeren Umstände sind!

 

Das ist dann Ihr neuer Innenweg!

 

Darüberhinaus geben Sie damit anderen Menschen ein Vorbild, die auch authentischer und erfüllter leben wollen.

 

 © Ruth Scheftschik